Integrative Zahnheilkunde (Archiv)

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Naturheilkundliche Kariesbehandlung

Vorteile gegenüber dem schulmedizinischen Verfahren

Von Norbert Guggenbichler

Schulmedizinisch wird das erkrankte Zahnbein entfernt, bis mit der Sonde bzw.
einem Anfärbemittel kein erkranktes Zahnbein mehr feststellbar ist. Es ist
jedoch nachgewiesen, dass bei Zahnkaries Bakterien und Pilze bis zu 3–4 mm ins gesunde Gewebe eingedrungen sind. Konventionell wird keine ursächliche Therapie durchgeführt. Häufig werden als Teil der Unterfüllung Antibiotika, starke Desinfektionsmittel und Corticosteroide eingebracht und dauerhaft belassen. Die körpereigenen Schutzreaktionen gegenüber der Kariesbakterienbesiedlung können dadurch unterdrückt werden. Der Zahn ist beschwerdefrei, kann aber chronisch erkranken. 

Ein weiteres Problem kann der langsam degenerative Zerfall des Zahnmarks sein, eine chronische Entzündung, die zum Absterben des Zahnes führen kann. Es entsteht ein Herd, eine Störung bzw. ein Stau im lebenden Organismus mit
Fernwirkung auf den gesamten Körper. Schulmedizinisch ist "kein Kraut" gegen
diese Kariesspätfolge gewachsen.

Die naturheilwissenschaftliche Behandlung besteht in folgenden Maßnahmen:

Um dem degenerativen Zerfall entgegenzuwirken, eignen sich hervorragend
homöopathische Präparate in Kombination mit isopathischen Präparaten und 
spezifischen Nosoden. Diese Mittel werden im Zahn appliziert und teilweise
zusätzlich als Heilinjektion gegeben. Diese nebenwirkungsfreien Präparate können das gestörte Gleichgewicht der Lebensprozesse im Zahn wieder herstellen. Die natürlichen Abwehrmechanismen des Körpers werden aktiviert, eine komplette Ausheilung wird ermöglicht.

Restaurative Zahnheilkunde

Individuelle Kariesdiagnose mittels Laserlicht

Karies wird üblicherweise durch Sicht- und Tastkontrolle erfasst, mithilfe von
speziellen Lichtquellen sichtbar gemacht oder mittels Röntgenaufnahmen 
festgestellt. Seit einigen Jahren hat sich vor allem für die Diagnose von
kleinen Defekten eine spezielle Messung mittels Laserlicht bewährt: Bei der
Laserfluoreszenzmessung werden kleine Defekte mit einer mehr als 90%igen
Sicherheit erkannt und können zahnschonend „minimalinvasiv“ behandelt werden.

Individuelle Kariestherapie

Faule Stellen am Zahn müssen nicht nur ausgebohrt werden. Häufig ist die
Behandlung des infizierten, aber gesunden Zahnbeins angezeigt. Homöopathische, pflanzliche und isopathische  Präparate ermöglichen eine Ausheilung und Gesunderhaltung des Zahnmarks. Für eine Übergangszeit von einigen Wochen bis zu einigen Monaten kann eine provisorische Versorgung mit z. B. Zementfüllungen angezeigt sein.

Die vorhandene Zahnsubstanz sollte maximal geschont werden. Das bedeutet: Erst nach der Kariesentfernung läßt sich genau planen, welche Art von Füllung  bzw. Versorgung möglich oder empfehlenswert ist. Die Kariesentfernung ist somit als Therapie notwendig, aber auch als diagnostische Maßnahme, zur Planungshilfe für die definitive, langfristige Versorgung.

Vor der Entscheidung  für ein bestimmtes Material sollte eine
Verträglichkeitsprüfung durchgeführt werden. Nur so lassen sich allergische
Reaktionen und sonstige  Störungen bzw. Belastungen durch unpassende
Zahnmaterialien vermeiden.

Amalgamsanierung und -ausleitung

Amalgam kann einen Dauerstress für den Organismus bedeuten. Sowohl der toxische Abrieb, die elektrochemische Korrosion als auch neurovegetative Irritationen und andere Faktoren  können schädliche Effekte haben. Wie groß die Belastung  ist, lässt sich  z. B. kinesiologisch oder im Elektro-Akupunktur-Test feststellen.

Vorsichtsmaßnahmen und Ausleitung bei Amalgamentfernung

Da ich selbst früher Amalgam im Mund hatte, ist es mir ein Anliegen, meinen
Patienten einen umfassenden Schutz anzubieten, wenn eine Amalgamsanierung angestrebt wird. Wer einen optimalen Schutz vor einer zusätzlichen Belastung mit Metallen haben möchte, sollte eine individuelle, mehrphasige Vor- und Begleitbehandlung durchführen lassen:

In Vorbehandlungsphase wird nach einer Übersichtsdiagnostik der
Regulationsfähigkeit des Patienten und gegebenenfalls Feststellung der
Therapiefähigkeit eine unspezifische Entgiftung durchgeführt, die eine
Aktivierung der Hauptausleitungsorgane Lymphsystem, Darm, Niere, Leber erreichen soll. Gleichzeitig sollte die Versorgung mit Antioxidantien dem nötigen Bedarf angepasst werden. Meistens besteht sowohl ein orthomolekulares als auch ein energetisches Defizit, das vor Behandlung ausgeglichen werden muss, um Komplikationen zu vermeiden.

Nach individueller Vorbehandlungszeit (mindestens 4 Wochen) werden nun bei
weiterführender phytotherapeutischer und orthomolekularer Therapie pro
Behandlungssitzung zwei bis vier Füllungen (je nach Größe) entfernt. Es kommen dabei spezielle Hartmetallinstrumente zur Anwendung, die Füllungen werden in möglichst großen Stücken entfernt. Der Patient ist durch eine spezielle goldbedampfte Nasenmaske in der Lage, quecksilberfreie Luft einzuatmen und wird zusätzlich durch eine Nasensonde mit Sauerstoff versorgt.
Direkt nach Amalgamentfernung sollte der Mund mit chelatierenden Mitteln (z.B.
Natriumthiosulfat, Natriumselenit) gespült werden. Auch die Anwendung von
Chlorella-Algenpulver oder Medizinalkohle ist eine mögliche Schutzmaßnahme
Da eine minimale Quecksilber-Anreicherung der Luft des Behandlungszimmers
angestrebt werden muss, ist Kofferdamfolie als gasdurchlässige Gummimembran, die zusätzlich durch einen Rückpralleffekt die Atemluft des gesamten Zimmers belastet, wenig hilfreich, die Anwendung von Kofferdam stellt auch keinen effektiven Schutz des Patienten dar.

Vielmehr zeigt das schwedische CLEAN-UP-System hier seine Stärke. Die der Schleifpartikel erfolgt mittels einer speziellen Kanüle (Clean-Up-System),
welche nachgewiesenermaßen 10-fach effektiver die freiwerdenden Bohrspäne
absaugt als ein übliche Absaugkanüle. Erreicht wird dies durch eine
Gummimanschette, die den Zahn rings umgibt und das Saugvakuum in eine Richtung bündelt. Eine totale Entfernung alter Aufbau- und Unterfüllungen ist
unabdingbar. Es kann notwendig sein, semitemporäre Füllungen bzw.
Kunststoff-Provisorien einzusetzen, bis die Ausleitungsphase beendet ist.

Die Ausleitung kann nach der Amalgamentfernung aus den Zähnen als sog.
spezifische Entgiftung weitergeführt werden, am besten durch individuell im
Medikamententest gefundene Mittel. Infrage kommen eine Vielzahl von
phytotherapeutischen, orthomolekularen, homöopathischen Mitteln, auch die Gabe von chemischen Chelatbildnern (DMPS, DMSA etc.) kann sinnvoll sein, genauso wie die Anwendung der Biophysikalischen Informationstherapie (BIT). Hilfreich ist oft auch die Einbeziehung und Bearbeitung von psychoenergetischen und -somatischen Bezügen.

Inlayversorgung

Die dauerhafteste Versorgung eines kranken Zahnes ist mit Inlays
(Einlagefüllungen) möglich. Gab es früher nur Inlays aus Gold, so sind
mittlerweile auch andere Materialien verfügbar. Die Herstellung im Labor
bedeutet zusätzlichen Aufwand im Vergleich zu einer  direkten Füllung des Zahnes im Mund. Wir verwenden folgende Inlayarten:

Goldinlays 

Der Vorteil von gegossenen Inlays besteht zum einen in der mechanischen
Stabilität und guten Passform. Auch hohe Belastungen, wie sie bei
Überbeanspruchung z. B. durch kauaktive Kost, durch gewohnheitsmäßiges Knirschen oder Pressen entstehen, werden bei sorgfältig gearbeiteten Inlays  über lange Jahre problemlos vertragen. Andererseits erlaubt Dentalgold eine sehr schonende "minimalinasive" Präparation des Zahnes. Dies ist gerade bei  Zähnen mit geringem Durchmesser ein großer Vorteil.

Auro-Galva-Inlays (AGC-Inlays)

Hierbei wird auf einer galvanisch hergestellten Goldbasis, die nur einige
Zehntel Millimeter dick ist, eine keramische Beschichtung (Verblendung)
aufgetragen. Diese Inlays können mit herkömmlichen Zementen eingesetzt werden. Die Passform ist vergleichbar mit Goldinlays. Der kosmetische Effekt ist weniger natürlich als bei reinen Keramikinlays.

Composite-Inlays

Hierbei finden spezielle Kunststoffe mit Keramikfüllkörpern Verwendung, sog. Nano-Hybrid-Composite oder auch Ormocer-Kunststoffe. Diese Materialien sind elastisch und weniger bruchanfällig als Keramikwerkstoffe.  Empfehlenswert sind sie vor allem dann, wenn eine metallfreie Versorgung gewünscht wird, aber  sog. "Parafunktionen" vorliegen, d. h. wenn ein Patient die Gewohnheit hat, die Zähne (im Schlaf) aneinander zu pressen oder zu reiben (Bruxismus).

Unter dem Gesichtspunkten der Verträglichkeit und noch weiter optimierten Materialeigenschaften ist vor allem das PEX-Composite „Diamond Crown“ empfehlenswert. PEX- DMAE ist die Abkürzung für Phenolic-Epoxine-X=Monomer Di-Meth-Acrylic- Ester. Es enthält als Füllstoffe modifiziertes Barium-Boro-Silica Glas und Pigmente ohne Alkalimetalle oder Metalloxyde. Diamond Crown ist bislang noch in keinem LTT-Test als unverträglich getestet worden. Durch ein spezielles Haftvermittlersystem kann auf die Anwendung von Phosphorsäurepräparaten zur Konditionierung der Zahnsubstanz verzichtet werden. Dies bedeutet auch, dass das Risiko für Schädigungen der Dentinkanälchen minimiert ist und die Selbstheilmechanismen der präparierten Dentinoberfläche wegen des nur mechanischen Traumas der Odontoblasten wenig beansprucht werden.

Keramik-Inlays

Unter dem Gesichtspunkt der Verträglichkeit sind Keramiken mit geringem Metalloxid-Anteil zu bevorzugen. Sogenannte Presskeramik-Werkstoffe wie z. B. Empress sind der Standard für qualitativ hochwertige und ästhetisch perfekte Inlays. Der Nachteil ist, dass eine sogenannte adhäsive Befestigung notwendig ist, um die notwendige mechanische Belastbarkeit zu erreichen. Trotz dieser  ausgereiften Befestigungstechnologie kann es vorkommen, dass ein Bruch innerhalb der Keramik auftritt, wenn eine Überlastung erfolgt.

Inlays auf Zirkon-Basis

Eine optimierte Stabilität bieten Inlays auf Zirkonbasis, die mit passender Keramik verblendet werden. Dies ist vor allem für hoch belastete Gebiete eine Alternative, auch bei Patienten die mit den Zähnen pressen oder knirschen.
Allerdings sind die kosmetischen Eigenschaften nicht so überzeugend wie bei konventionellen Keramik-Inlays oder Inlays aus Composite. Vorteilhaft ist jedoch, dass zirkon-armierte Keramikinlays mit konventionellen Zementen eingesetzt werden können.

Endodontie

Der Grenzfall der Zahnerhaltung vor dem Griff zur Zange

Bei abgestorbenem Zahnnerv kann mittels der sogenannten "Wurzelbehandlung" ein Zahn erhalten werden. Es handelt sich dabei um eine Therapie, die gerade unter ganzheitlich-biologischen Gesichtspunkten kontrovers diskutiert wird.

Siehe auch:
Wurzelkanalbehandlung

Ästhetische Zahnheilkunde

Zähne sind nicht nur zum Kauen da! Gesunde Zähne sind eine Voraussetzung für körperliches Wohlbefinden. Schöne Zähne sind darüber hinaus wichtig für die Seele – mit schönen Zähnen ist gut lachen. Gerade bei der Durchführung von kosmetischen Maßnahmen sollte jedoch Wert darauf gelegt werden, dass entsprechend dem Prinizp der "minimalinvasiven Behandlung" möglichst wenig Zahnsubstanz geopfert wird und keine bleibenden Schäden entstehen.

Im Laufe der Zeit entstandene Beeinträchtigungen lassen sich mit moderner High-Tech unsichtbar machen.
Mit folgenden Verfahren können sehr viele Patienten zu einem strahlenden Lächeln kommen:

  • Farbkorrekturen durch Mikroabrasion bzw. Bleichen von Zähnen 
  • Umformung unschöner Zähne und Zahnlücken (Odontoplastik) 
  • Compositverblendschalen (direkte und indirekte Technik) 
  • Keramikfacetten/Veneers (indirekte Technik)

Autor:

Dr. med. dent. Norbert Guggenbichler

Louisenstraße 19
61348 Bad Homburg v.d.H.

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Fax: 06172.25443

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