Integrative Zahnheilkunde (Archiv)

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Hinweis:

Diese Informationen ersetzen kein ärztliches Aufklärungsgespräch; sie beziehen sich auf ein Thema, das in Medizin und Zahnheilkunde kontrovers diskutiert wird.

Chronische Kieferostitis

Kieferostitis

Von Johann Lechner

Die Chronische Kieferostitis (CKO) ist ein Phänomen, das von weiten Bereichen der Medizin und Zahnheilkunde bis heute nicht wahrgenommen oder zumindest in ihren gesundheitlichen Auswirkungen nicht ernst genommen wird.

Was ist die Chronische Kieferostitis?

Kieferostitis

Chronische Kieferostitiden beschreiben Veränderungen im Kieferknochen, die sich auszeichnen durch

  • Schmerzlosigkeit
  • Auflösung der knöchernen Strukturen und Ausbildung von Hohlräumen im Kieferknochen
  • fettig degeneriertes erweichtes Gewebe innerhalb des Kieferknochens
  • Fehlen der klassischen Entzündungszeichen, wie Schmerz, Schwellung und Eiterbildung
  • Systemische Fernwirkungen im Sinne eines Zahnstörfeldes

Diese Faktoren machen die CKO so heimtückisch: Sie kann über Jahre und Jahrzehnte im Kieferknochen vorhanden sein, ohne durch Schmerzen auf sich aufmerksam zu machen und breitet sich schmerzlos im Kieferknochen weiter aus.

Die Chronische Kieferostitis darf nicht mit einer akuten Knochenentzündung in Form einer klassischen Osteomyelitis verwechselt werden.

Ein weiterer Punkt macht die Existenz der Chronischen Kieferostitis sehr umstritten:

Die Hohlräume und Knochenerweichungen der Chronischen Kieferostitis sind auf zahnärztlichen Röntgenbildern in aller Regel nicht sichtbar.

Diese Problematik wird in dem Buch von  J. Lechner: "Störfelder im Trigeminusbereich und Systemerkrankungen" ausführlich  diskutiert.

Wie lässt sich eine Chronische Kieferostitis entdecken?

Kieferostitis

1. Sie ist auf dem Röntgenbild - meistens - nicht sichtbar.

2. Zur Diagnose einer Chronischen Kieferostitis mit den systemischen Fernwirkungen

  • auf alle Meridiane
  • auf alle Organe und Organsysteme
  • auf alle Zellen und Zellorganellen
  • auf Emotion und Konstitution

eignen sich manuelle und apparative Funktionsdiagnostiken.

3. In den USA gibt es ein Ultraschallgerät "Cavitat" das von der FDA (Amerikanische Medizinal Behörde) anerkannt ist, um eine CKO zuverlässig zu diagnostizieren.
CAVITAT ermöglicht mit moderner computergestützter Ultraschall-Technik die wissenschaftlich abgesicherte (siehe Zulassung durch amerikanische FDA) Diagnose eines ostitischen Störfelds (NICO).
CAVITAT zeigt wie

  • ischämische Prozesse (= Vorstadium der chronischen Kieferostitis)
  • osteonekrotische Areale (= abgestorbener und fettig degenerierter Kieferknochen) und
  • Cavitationen (= hohlraumartige Kavitäten im Kieferknochen)

optisch über Farben dargestellt werden (siehe Abbildung).

CAVITAT ist damit eine sichere und unschädliche Methode zur ostitischen Störfelddiagnose

4. Die Behandlung der chronischen Kieferostitis/fettig-degenerativen Osteonekrose/NICO besteht in der Regel aus einer Entfernung des nekrotischen Knochenbezirks inklusive einer immunstabilisierenden Vor- und Nachbehandlung.

Geschichte der Chronischen Kieferostitis

Kieferostitits

Bereits 1915 beschreibt Dr. G. V. Black - der Vater der modernen Zahnheilkunde - die Chronische Kieferostitis als einen fortschreitenden chronischen Entzündungsprozess, der Hohlräume produziert und Knochenzellen abbaut. Black war beeindruckt von der Ausdehnung dieser Krankheitsprozesse ohne Entzündungszeichen auf der Schleimhaut, ohne Schwellungen im Kieferbereich und ohne Erhöhung der Körpertemperatur. 1930 benannte Phemister in den USA erstmalig diese Prozesse als "Cavitations" und beschrieb sie als primär "avaskulär" (= Fehlen von entzündungsbedingten Gefäßvermehrungen) und weinger "infektiös". In den 1950er Jahren hat Voll gemeinsam mit Kramer den Begriff der fettig-degenerativen Kieferostitis geprägt und entsprechende Nosoden hergestellt, um über die EAV (Elektroakupunktur nach Voll) diese röntgenologisch nicht sichtbaren Prozesse testen zu können.

Der amerikanische Pathologe Prof. G. Bouquot hat diese hohlraumbildende Osteonekrose mit dem Namen NICO (Neuralgia Inducing Cavitational Osteonecrosis) belegt: Er fand bei einer Untersuchung an über 200 verstorbenen Patienten mit Trigeminusneuralgie praktisch immer diese Osteonekrose im Kieferknochen, die begleitend den Trigeminusnerv gereizt hatte. Diese fettig-degenerative Osteonekrose kann sich sowohl im Oberkiefer, als auch im Unterkiefer entwickeln. Bemerkenswert zur Lokalisation der Chronischen Kieferostitis sind:

  • sie dehnt sich sehr häufig im Unterkiefer weit hinter das eigentliche Weisheitszahn-Gebiet aus (sogenanntes 9er Gebiet nach Gleditsch)
  • sie ist sowohl im Oberkiefer-, als auch im Unterkieferknochen zu finden, insbesondere da, wo bereits Zähne fehlen.
  • sie irritiert im Unterkiefer sehr häufig den Trigeminus-Nerv und im Oberkiefer sehr häufig die Kieferhöhle.
  • Die nekrotischen Knochenprozesse einer NICO gehen häufig auch von toten und wurzelgefüllten Zähnen aus.

Untersuchungen von Prof. B. Haley (Chemiker und Nicht-Zahnarzt an der University of Kentucky) zeigen, dass regelmäßig im Bereich der Chronischen Kieferostitis (CKO) durch Bakterien Toxine gebildet werden, die lebenswichtige Enzymsysteme des Körpers blockieren. Haley beschreibt diese Toxine als weitaus giftiger als das Botulinus-Toxin: "Some of the most toxic substances known to man"

  • Eine Kaskade von enzymatischen Prozessen bildet innerhalb der Mitochondrien ATP (Adenosintriphosphat).
  • ATP ist die eigentliche Speicherform von Körper-Energie. Ohne ATP ist kein Stoffwechselprozess denkbar und möglich.
  • Eine ungenügende Bereitstellung von ATP führt innerhalb der Zelle zu einer Minderung der gesamten Zellfunktion.

Das Gesamtproblem der Chronischen Kieferostitis ist also weniger ein bakterielles, als vielmehr ein toxisches, ausgelöst durch die Toxine der Bakterien.

Eine besonders hohe Toxizität zeigen diese Bakterientoxine in der Verbindung mit Schwermetallen aus Amalgamfüllungen oder anderen metallhaltigen Zahnversorgungen (Zahnmetalle).

Chronische Kieferostitis und Gesundheit

Als Störfeld kann die Chronische Kieferostitis alle Formen von körperlichen Beschwerden hervorrufen. Da Störfelder immer indirekt wirken, können sie im Vorfeld jeder anderen Erkrankung

  • entzündliche Systementgleisungen
  • degenerative Systementgleisungen
  • allergisierende Systementgleisungen

fördern. Deshalb kann auch die Beseitigung einer Chronischen Kieferostitis die unterschiedlichsten Formen von Beschwerden und Erkrankungen zum Verschwinden bringen (Auswahl):

  • Migräne und Konzentrationsstörungen
  • Rheuma und Gliederschmerzen
  • vegetative Dystonie und hoher Blutdruck
  • Antriebslosigkeit und Niedergeschlagenheit
  • Rückenschmerzen und Gesichtsschmerzen
  • Schulter-Arm-Syndrome und Gehstörungen

Zur Entwicklung einer chronischen Kieferostitis ist eine bestimmte Prädisposition Voraussetzung:

  • Immunschwäche, Fehlernährung, mangelnde Wundversorgung, mangelnde Versorgung der Extraktionswunde, Schwermetallbelastungen, usw.
  • Gleichzeitig wirkt die chronische Kieferostitis als Prädisposition für alle weiterhin auftretenden Erkrankungen und Schwächezustände.

Was ist einem Patienten zu raten?

1. Bei jeder chronischen Erkrankung sollte eine Untersuchung auf eine verborgene Chronische Kieferostitis (CKO) in Anspruch genommen werden.

2. Bei jeder therapieresistenten Erkrankung sollte eine Untersuchung auf chronische Kieferositis vorgenommen werden.

3. Der Patient sollte sich an einen Arzt oder Zahnarzt wenden, der mit dem Phänomen der chronischen Kieferostitis sowohl in der Diagnose, als auch in der Therapie vertraut ist.

Autor:

Dr. Johann Lechner

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